DIN 18195 Teil 7 Abdichtungen gegen von innen drückendes Wasser

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Anwendungsbereich

Diese Norm gilt für die Abdichtung von Bauwerken gegen von innen drückendes Wasser , d.h. gegen Wasser, das von innen auf die Abdichtung einen hydrostatischen Druck ausübt. Z.B. Wasserspeicherbecken, Schwimmbecken, Regenrückhaltebecken oder Trinkwasserbehälter (Behälterbauwerk).

Anforderungen

Diese Abdichtungen müssen ein Auslaufen verhindern, beständig sein und sich neutral auf das Wasser auswirken. Anzuordnen ist die Abdichtung auf der Wasser zugekehrten Bauwerksseite. Sie muss mindestens 300 mm über den höchsten Wasserstand geführt werden, gegen Hinterlaufen gesichert werden und eine geschlossene Wanne bilden. Die Schutzwirkung darf durch zu erwartende Bewegungen, wie Setzungen, Schwinden und Temperaturänderungen nicht verloren gehen. Bei der Planung ist die zu berücksichtigen.

Bauliche Erfordernisse

Es ist dafür zu sorgen das die Abdichtung fachgerecht eingebaut werden kann und die Beanspruchung der Abdichtung so gering wie möglich gehalten wird. Die Bauwerksoberfläche die abgedichtet wird muss frei von Unebenheiten, Graten, Klaffenden rissen Nestern und schädlichen Stoffen sein. Bei der Planung ist eine mögliche Kondensatbildung auf der Wasser zugekehrten Bauwerksseite zu berücksichtigen. Es ist darauf zu achten das bei aufgeklebten Abdichtung die zu erwartenden Temperaturbeanspruchungen mindesten 30 K unter dem Erweichungspunkt nach Ring und Kugel des verwendeten Bitumenwerkstoffs bleiben. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass keine Kräfte parallel zu ihrer Ebene zugewiesen werden. Sollte dies nicht zu vermeiden sein sind Maßnahmen zu treffen damit Bauteile auf der Abdichtung nicht ausknicken oder gleiten.

Wird dieses Bauwerk gleichzeitig durch Wasser von außen beansprucht, ist dieses auch von außen gemäß der Beanspruchung abzudichten. Kanten müssen bei aufgeklebten Abdichtungen mindestens 30 x 30 mm abgefast sein und Kehlen einen Ausrundungshalbmesser von mindestens 40 mm haben. Hohlraumfrei muss das mauern oder betonieren gegen die Abdichtung ausgeführt sein.

Ausführung

Für das Verarbeiten der Stoffe gilt die DIN 18195-3.

Witterungsverhältnisse dürfen sich nicht schädlich auf die Abdichtung bei der Herstellung auswirken, es sind ggf. Vorkehrungen dagegen zu treffen.

Aufgeklebte Abdichtungen

Es gilt die DIN 18195-6 zur Ausführung der Abdichtungen.

In einer der folgenden Bauweise sind aufgeklebte Abdichtungen herzustellen:

a) mit nackten Bitumenbahnen DIN 52129-R 500 N und Metallbändern,

b) mit Bitumen- Dichtungsbahnen nach DIN 18190 Teil 2 bis Teil 5oder Bitumen- Dachdichtungsbahnen nach DIN 52130,

c) mit nackten Bitumenbahnen DIN 52129- R 500 N und Bahnen nach Aufzählung b),

d) mit Bitumen- Schweißbahnen nach DIN 52131,

e) mit PIB- Bahnen nach DIN 16935 und nackten Bitumenbahnen DIN 52129- R 500 N,

f) mit PVC-P- Bahnen nach DIN 16937 und nackten Bitumenbahnen DIN 52129- R 500 N,

oder

g) mit ECB- Bahnen nach DIN 16729 und nackten Bitumenbahnen DIN 52129- R 500.

Lose verlegte Abdichtungen

In einer Lage der folgenden Bauweise sind lose verlegte Abdichtungen herzustellen:

a) ECB- Bahnen nach DIN 16729,

b) PVC-P- Bahnen nach DIN 16730,

c) PVC-P- Bahnen nach DIN 16734,

d) PVC-P- Bahnen nach DIN 16937,

oder

e) PVC-P- Bahnen nach DIN 16938.

Die Dicke der bahnen muss bei einer Wassereintauchtiefe bis 9,0 m mindestens 1,5 mm und über 9,0 m mindestens 2,0 mm betragen. An Kanten, Ecken und Kehlen ist die Abdichtung mit Formstücken oder Zulagen aus dem Abdichtungsbahnmaterial zu verstärken und mit der Abdichtungslage zu verschweißen. Am oberen Rand, an Kanten, Ecken und Kehlen ist die Abdichtung mechanisch zu befestigen. Zwischenbefestigungen sind bei senkrechten oder stark geneigten Flächen über 4,0 m Höhe vorzusehen. Dazu sind kunststoffkaschierte Bleche, kunststoffkaschierte Metallprofile oder Kunststoffprofile zu verwenden, sie werden auf dem Abdichtungsgrund angebracht und mit den Kunststoffbahnen verschweißt. Befestigungsmittel die, die Abdichtung durchdringen müssen mit Bahnenmaterial überdeckt und verschweißt werden. Die befestigungsmittel dürfen die Abdichtung nicht beschädigen, nicht korrodieren und müssen verträglich mit dem Abdichtungsstoff sein. Es ist darauf zu achten, die obere Befestigung so auszubilden , dass eingeschlossene Luft zwischen Abdichtungsuntergrund und Abdichtung bei Behälterfüllung entweichen kann. Für evtl. Schutzschichten auf der Abdichtung ist die DIN 18195-10 einzuhalten. Eine Trenn- oder Schutzlage zwischen Abdichtung und Schutzschicht kann erforderlich werden.