DIN 18195 Teil 3 Anforderungen an den Untergrund

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Anwendungsbereich

Diese Norm regelt die Verarbeitung der Stoffe nach DIN 18195-2, die zur Abdichtung nach DIN 18195 Teil 4 bis Teil 10 verwendet werden.

Anforderungen an den Untergrund

Um die Abdichtung dauerhaft schützend auf die Bauwerksflächen aufbringen zu können, muss der Untergrund dafür vorbereitet werden. Er muss fest, eben, oberflächentrocken und frostfrei sein. Kehlen sollen gerundet und Kanten gefast sein. Offene Fugen, Risse, Nester, haufwerksporige Oberflächen oder Ausbrüche müssen mit geeignetem Mörtel, Dichtungsschlämme oder Kratzspachtel verschlossen werden.

Verarbeitung flüssiger Massen

Einzuhalten ist bei der Verarbeitung flüssiger Massen eine Bauteiloberflächen- und Umgebungstemperatur von mind. +5°C.

Bitumen- Voranstrichmittel

Im Regelfall werden sie durch Streichen, Rollen oder Spritzen verarbeitet. Aufzutragen ist eine gleichmäßige Menge von 200 g/m² bis 300 g/m². Sie müssen ausreichend abgelüftet bzw. durchgetrocknet sein, bevor weitere Schichten aufgetragen werden.

Grundierungen

Sie sind mit lösemittelfreiem Reaktionsharz in einer Menge von 300 g/m² bis 500 g/m² durch Fluten einmalig bis zur Sättigung aufzutragen. Im noch frischen Zustand wird die Grundierung gleichmäßig mit trockenem Quarzsand der Körnung 0,2/ 0,7 mm abgestreut. Nach dem Aushärten wird überschüssiger Sand entfernt.

Versiegelungen

Sie sind zweilagig herzustellen. Die erste Lage ist mit lösemittelfreiem Reaktionsharz in einer Menge von 300 g/m² bis 500 g/m² durch Fluten einmalig bis zur Sättigung aufzutragen. Im noch frischen Zustand wird die Grundierung gleichmäßig mit trockenem Quarzsand der Körnung 0,7/ 1,2 mm abgestreut. Nach dem Aushärten wird überschüssiger Sand entfernt. Die zweite Lage wird mit lösemittelfreiem Reaktionsharz in einer Menge von 300 g/m² auf die Abstreuung bis zur gleichmäßigen Benetzung aufgebracht und darf nicht abgestreut werden.

Kratzspachtelung

Es gibt zwei Möglichkeiten sie aufzutragen. Entweder auf eine erhärtete Grundierung oder frisch in frisch auf eine gleichmäßig dünn mit Reaktionsharz vorbehandelte Oberfläche. Die Kratzspachtelung ist kratzend über Spitzen und Grate der Oberfläche abzuziehen. An Rändern und Nähten ist sie scharf abzuziehen. Die Oberfläche ist ebenfalls mit Quarzsand der Körnung 0,2/ 0,7 mm abzustreuen.

Die Kratzspachtelung kann bei kunststoffmodifizierten Dickbeschichtungen aus dem selben Beschichtungsmaterial bestehen. Die Spachtelung ist keine Abdichtung und muss vor dem nächsten Auftrag so getrocknet sein, das sie nicht beschädigt wird.

Klebemassen und Deckaufstrichmittel

Um eine verarbeitungsgerecht Viskosität zu erreichen, werden sie erhitzt. In Tabelle 1 (Verarbeitungstemperaturen für Klebemassen und Deckaufstrichmittel) werden Verarbeitungstemperaturen in Abhängigkeit zur Bitumensorte aufgezeigt.

Klebemassen zusammen mit Bitumenbahnen sind im Bürstenstreich-, Gieß- oder Gieß- und Einwalzverfahren zu verarbeiten, zusammen mit bitumenverträglichen Kunststoff- Bahnen im Bürstenstreichverfahren. Deckaufstrichmittel werden in der Regel durch Streichen verarbeitet.

Kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen

Es ist grundsätzlich ein Voranstrich auf den Untergrund aufzutragen, der systembedingt entfallen kann. Je nach Konsistenz wird sie im Spachtel- oder Spritzverfahren verarbeitet und in mindestens zwei Arbeitsgängen gleichmäßig aufzutragen. Je nach Lastfall ist die nach Herstellerangaben entsprechende Schichtdicke aufzutragen und ggf. eine Verstärkungseinlage einzubauen. Im Anschlussbereich Boden/ Wand bei einer vorstehenden Bodenplatte ist die Beschichtung der Wand bis ca. 100 mm auf die Stirnfläche der Bodenplatte herunterzuführen. Bei einer Unterbrechung der Abdichtungsarbeiten ist die Beschichtung auszustreichen und danach überlappend wieder anzuarbeiten, dies jedoch darf nicht an Kanten, Kehlen oder Gebäudeecken erfolgen. Eine Belastung durch Wasser und Frost ist bis zur Durchtrocknung auszuschließen.